Shea-Butter Projekte für Frauen auf dem Lande

Zielgruppe der bisherigen Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sind Frauen auf dem Lande, die unter erheblichen Risiken (Bisse von Schlangen und Skorpionen) Nüsse sammeln und verarbeiten. Ihr Einkommen liegt unter der Armutsgrenze. Die meisten von ihnen können weder lesen noch schreiben. Von ihnen hängen zahlreiche Menschen ab: Alte, Behinderte, vor allem aber Kinder, die oft unterernährt sind, vielen Krankheiten ausgesetzt und nicht zur Schule gehen können. Die Familie lebt von der Subsistenzlandwirtschaft und die Frauen versuchen über die Runden zu kommen, indem sie einem Kleingewerbe zu Hause nachgehen z.B. das Brauen von Pito, das Herstellen von Dawa-Dawa, von Brot, und schließlich von Shea-Butter als Grundstoff zur Herstellung von Seife und Pomaden. Die Frauen sind nicht nur arm, sondern hängen von den Händlern ab, die den Preis für ihre Erzeugnisse und insbesondere für die gesammelten Shea-Nüsse und die hergestellte Shea-Butter einseitig festsetzen. Aber die Frauen sind sehr gut organisiert. Auch sind sie sozial engagiert, z. B. diejenigen von ihnen, die lesen und schreiben können - vor allem Lehrerinnen -, bringen den anderen anhand von praktischen Beispielen (etwa den Einträgen der gelieferten Nüsse) das Rechnen unter Nutzung von Piktogrammen bei; auch helfen sie den Schulabbrecherinnen manuelle Fertigkeiten, zum Beispiel zur Herstellung von Shea-Butter, beizubringen.

Ziel der Projekte ist es, dass die Shea-Frauen ein höheres Einkommen erzielen, um ihre Armut und Not zu lindern. Man braucht vier Hauptinstrumente zur Erreichung dieses Ziels: die Ausstattung mit geeigneten Gebäuden und Maschinen zur gemeinsamen Produktion von Shea-Butter, das Training zur Erreichung einer höheren Produktivität und Qualität der Shea-Erzeugnisse, die Organisation in Genossenschaften und die Vergabe von Mikrokrediten.

Training
Die Shea-Frauen sind bereits sensibilisiert und motiviert. Was sie brauchen, ist Bildung in Form von Training. Es werden dazu folgende Workshops und Seminare durchgeführt:

  • ein "Train-the-Trainers" Workshop (Hauptinhalte: Methoden der Erwachsenenbildung, Aufbau und Funktion einer Genossenschaft, gesetzliche Bestimmungen) für Leaders von Frauengruppen,
  • Seminare zur Bildung von Frauen in den Dörfern, (Hauptinhalte: Rechte und Pflichten der Genossenschaftsmitglieder, wichtige gesetzliche genossenschaftliche Bestimmungen und Statute),
  • Workshops zur Bildung von Mitgliedern der Kontrollinstanzen der genossenschaftlichen Gruppen (Hauptinhalte: Führungstechniken, Grundwissen über Jahresabschlüsse, praktische Instrumente zur Vorbeugung von Korruption),
  • Workshops zum Training von Angehörigen des Managements der Genossenschaften (Inhalte: einfache Buchführung und Jahresabschlüsse, Preiskalkulation, Personalführung),
  • Workshops zur Bedienung und Wartung von Maschinen und Geräten.

Organisation in der Form einer Genossenschaft
Die Shea-Frauen organisieren sich in Wirtschaftsgruppen, so dass sie in der Lage sind, in der Öffentlichkeit (z. B. bei Behörden) und gegenüber Partnern (z. B. Einkäufern von Shea-Butter) selbstbewusst aufzutreten und kompetent zu verhandeln. Die Organisation in der Form einer Genossenschaft scheint nicht nur sinnvoll zu sein, weil die Frauen seit etwa zehn Jahren praktisch in vorgenossenschaftlichen Gruppen organisiert sind, sondern auch wegen der besonderen Rechtsstellung dieser Wirtschaftsform in Ghana. Im übrigen sind Genossenschaften im Norden Ghanas und im benachbarten Burkina Faso und Togo – auch für Frauen – die durchweg normale Organisationsform von Selbsthilfegruppen, vor allem bei der Produktion und dem Verkauf der Shea-Butter. Die Organisation in einer Genossenschaft ist zunächst mit den Mitgliedern der Christian Mothers Association (CMA) – die sehr gut im Norden Ghanas organisiert sind – als Kerngruppe begonnen worden, aber im Laufe der Zeit wird sie mit den anderen Frauengruppen fortgesetzt. Es wird darauf geachtet, dass vor allem bei der Wahl der genossenschaftlichen Führungsorgane die Frauen aus den Dörfern und aus anderen Frauengruppen als die der CMA genügend vertreten sind und keine Dominanz der Gebildeten gegenüber den Nichtgebildeten entsteht.

Mikrokredite
Das Bankwesen im Norden Ghanas ist nicht weit verbreitet, insbesondere in ländlichen Gebieten. Arme Leute, Frauen insbesondere, haben keinen Zugang zu Krediten, weil sie nicht schreiben und lesen können oder einfach, weil sie kein Bankkonto besitzen, auf dem größere Umsätze verzeichnet sind. Außerdem sind  die Zinssätze oft sehr hoch, zum Teil erklärbar wegen der hohen Inflationsraten in Ghana. Die faktische Nichtverfügbarkeit von Krediten für die Armen bremst die Entwicklung, insbesondere des Kleingewerbes, wie der Shea-Butter Industrie im Norden Ghanas.

Die Eyerund-Stiftung stellt daher Mittel zur Vergabe von Kleinkrediten zur Verfügung, die über die NGO Teppia an genossenschaftlich organisierte Frauengruppen insbesondere für den Kauf von Geräten und vor allem für den Kauf von Shea-Nüssen ("Seed-Money", eine Art Überbrückungsgeld) gewährt  werden.. Die Kreditvergabe erfolgt zinslos mit vereinbarten Rückzahlungsmodalitäten.


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