Engagiert aus dem Glauben heraus: Stiftungsgründer Hans-Georg Eyerund wird 90 Jahre

Der Blick auf das Namensschild ist überflüssig. Wer vor der Tür des Appartements im dritten Stock der DKV-Residenz am Tibusplatz in Münster steht, wird auch so darauf hingewiesen, wer dort wohnt.

Der Schriftzug und das Logo der Eyerund-Stiftung weisen den Weg zum Gründer Hans-Georg Eyerund. In wenigen Tagen, am 8. November, feiert er seinen 90. Geburtstag.

Die große Weltkarte an der Wand und einige Bilder aus Afrika zeigen das Interesse des Münsteraners an dem fernen Kontinent. Selbst dagewesen ist er noch nie, doch die Menschen und das Leben dort lagen ihm schon immer am Herzen. "Ursprünglich wollte ich für die Menschen in Afrika mal eine Kirche bauen", sagt er und lacht. Doch verschiedene Umstände hätten im Jahr 2002 dazu geführt, dass er stattdessen die "Hans-Georg und Gisela Eyerund-Stiftung" gegründet habe. Sie fördert Projekte zur Entwicklungshilfe und zur Unterstützung der katholischen Kirche in Nordghana. Entscheidend für die konkrete Hilfe in Nordghana sei die inzwischen knapp 35-jährige Partnerschaft zwischen dem Bistum Münster und den Bistümern der Kirchenprovinz in Nordghana gewesen, erzählt Eyerund.

Jesusdarstellungen sowie kleine Marienfiguren auf den Regalen im Appartement geben Hinweise auf den tiefen Glauben des bald 90-Jährigen. Dieser ist es auch, der Hans-Georg Eyerund bis heute zu seinem sozialen Engagement motiviert. "Ich tue gute Werke, um somit öffentlich Zeugnis für Jesus Christus abzulegen. Denn Glaube ohne glaubwürdiges Leben überzeugt nicht", erklärt er und verdeutlicht seine Aussage bildlich: "Wir Menschen hängen von Jesus Christus ab, wie ein Fisch vom Wasser."

Es sind der Glaube und die Stadt Münster, die sich wie zwei rote Fäden durch das Leben des Jubilars ziehen. In Berlin geboren und aufgewachsen, zog er im Alter von 16 Jahren zusammen mit seiner Familie nach Münster. "Hier habe ich mich immer heimisch gefühlt", sagt Eyerund. "Vielleicht auch deshalb, weil ich hier meine Frau Gisela kennengelernt habe", ergänzt er lachend. Schon während des Studiums zum Maschinenbauer in Stuttgart und Darmstadt, aber auch später als Berufstätigen im Ruhrgebiet zog es ihn immer wieder nach Münster zurück. Als seine Frau im Jahr 1985 starb, wuchs nach und nach der Wunsch in ihm, sein schon vorher dagewesenes Engagement für die Menschen in Afrika finanziell zu bündeln.

Mit den rund 427.000 Euro, die Eyerund bisher in seine Stiftung investiert hat, konnten bereits mehrere Projekte in den drei ärmsten Regionen Nordghanas umgesetzt werden. So auch die sogenannten Sheabutter-Projekte, die Frauen auf dem Land unterstützen, die unter großen Risiken Nüsse sammeln und verarbeiten. Die Frauen können oft weder lesen noch rechnen, liegen mit ihrem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze und sind abhängig von den Händlern, die den Preis für die gesammelten Shea-Nüsse und die hergestellte Shea-Butter einseitig festsetzen. Damit sich die Frauen in Genossenschaften organisieren und so selbstbewusst verhandeln können, bietet die Eyerund-Stiftung Workshops und Seminare für die Frauen an und stellt Mittel zur Vergabe von Kleinkrediten zur Verfügung. Vor Ort arbeitet die Stiftung eng mit der Nichtregierungsorganisation Teppia zusammen, die sich sowohl der politischen Bildung als auch Projekten der Entwicklungszusammenarbeit widmet.

Es sind solche Projekte und viele andere Begebenheiten der vergangenen 90 Jahre, die Hans-Georg Eyerund dankbar zurückblicken lassen. "Wie bei einem Uhrwerk haben in meinem Leben Zahn um Zahn ineinandergegriffen", sagt er und hofft, dass dies auch weiterhin so sein wird. Dabei denkt er nicht nur an sich: Denn auch den Menschen in Nordghana möchte er mit der Eyerund-Stiftung weiterhin das Leben erleichtern.


Text: Bischöfliche Pressestelle / 04.11.16
Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

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